Als in den 1990er Jahren der Österreicher Christian Hlade bei einer mehrwöchigen Trekkingtour das Dorf Lingshed für sich entdeckte, konnte niemand ahnen, dass daraus einmal ein großes Bildungsprojekt werden würde. Das Dorf Lingshed besaß kein eigenes Schulgebäude, der Unterricht konnte nur sporadisch abgehalten werden. Der Bau einer eigenen Solarschule konnte im Jahre 2000 realisiert werden. Die Schule ist inzwischen im Sinne der Nachhaltigkeit und Eigenverantwortlichkeit in das Eigentum der Bevölkerung von Lingshed übergeben worden. Mittlerweile umfasst unser Bildungsprojekt den Winterunterricht in Lingshed, ein eigenes Erwachsenen- sowie Umweltbildungsprogramm; ein weiterer wichtiger Teil ist unser Patenkinderprojekt.

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Im Sommer 1992 machten die Brüder Christian und Peter Hlade eine mehrwöchige Trekkingtour durch Ladakh. Dabei entdeckten sie das Dorf Lingshed. Es war Liebe auf den ersten Blick: Die herrliche Lage des Dorfes, einsam, mitten in den Himalayabergen, fern von allen Straßen und der "Zivilisation". Ihnen gefielen die freundlichen Dorfbewohner und das buddhistische Kloster; der Wunsch wiederzukehren war schon beim Abmarsch klar.
Im darauffolgenden Jahr verband Christian Hlade mit seiner Diplomarbeit über das Dorf Lingshed Ausbildung und Reiselust. Im Sommer 1993 verbrachte er längere Zeit in diesem ladakhischen Dorf. Der Inhalt seiner Diplomarbeit war die Planung einer Dorfschule in Lingshed.
Bald nach Beendigung seines Studiums machte er sich daran, die Pläne einer Dorfschule im Himalaya zu verwirklichen. Eine große Dorfversammlung wurde abgehalten und erste Baupläne wurden diskutiert. In Österreich wurde dafür mit Diavorträgen und einem Spendenaufruf Geld gesammelt.
Christian Hlade reiste nach Ladakh, um mit dem Schulbau zu beginnen. Er erkannte jedoch, dass es notwendig war, zuerst bei der Bevölkerung ein Bewusstsein für Bildung zu schaffen. Er merkte auch, dass ein Schulbauprojekt zum jetzigen Zeitpunkt die Dorfbewohner von Lingshed überfordern würde. Deshalb engagierte er nach langer Suche in Leh eine Lehrerin und einen Lehrer, welche ab diesem Zeitpunkt zum Teil im Freien und in einem provisorischen Schulgebäude in Lingshed unterrichteten.
Im Sommer 1996 waren die Projektmitarbeiterinnen Greta Kostka, Klaudia Jost und Petra Wailand für mehrere Wochen in der Dorfschule. Gemeinsam mit den ladakhischen LehrerInnen gestalteten sie die Unterrichtseinheiten. Mit Hilfe des gelehrten Mönches, Geshe Ngawang Jangchup wurden 4 Kinder aus Lingshed ausgewählt (auf traditionelle Weise mit dem Orakelspruch) um als erste Patenkinder eine gute Ausbildung in der Hauptstadt Leh zu bekommen. Ein Mädchen des Dorfes begann in diesem Herbst eine von Sponsoren finanzierte Ausbildung in tibetischer Heilkunde (Amchi) in Leh. Im Internat Khaltse wurde ein Förderunterricht initiiert. Die Jugendlichen besuchen diese staatliche Schule, die höhere Schulbildung für Kinder aus Lingshed und anderen entlegenen Dörfern anbietet. Bücher, Unterrichtsmaterialien und Schuluniformen wurden eingekauft.
1997 gründete Christian Hlade den Verein "FRIENDS OF LINGSHED".
Im Frühjahr 1997 war Geshe Ngawang Jangchup aus Lingshed auf unsere Einladung hin in Graz. Er hielt Vorträge und berichtete von seiner Heimat.

In diesem Jahr verbrachte Florian Kraft 6 Monate und Greta Kostka einen Monat zur Projektbetreuung in Ladakh. Sie beide unterrichteten längere Zeit gemeinsam mit den von den FRIENDS OF LINGSHED angestellten einheimischen LehrerInnen. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit aber war der Kontakt zu den Patenkindern in Leh, zu den LehrerInnen, und Jugendlichen in Khaltse, sowie zu den örtlichen Behörden. Vor allem die Gespräche und Diskussionen mit den Dorfleuten und Mönchen bedurften großen Engagements und viel Geduld.
Florian Kraft verbrachte den Winter in Ladakh und besuchte Lingshed unter abenteuerlichen Bedingungen über den zugefrorenen Zanskarfluss. Die Idee zur Erwachsenenbildung wurde geboren. Lisbeth Brugner-Ayadi war im Sommer drei Monate in Ladakh. In ihrem Beisein wurde eine große Dorfversammlung in Lingshed abgehalten. Die Idee des Baus einer Schule fand inzwischen große Zustimmung bei der Bevölkerung. Der Kontakt mit dem Mönch Geshela wurde intensiviert. Sie besuchte die Familien unserer Patenkinder in Lingshed und machte mit den Kindern in Leh einen Ausflug. SchülerInnen aus Lingshed, die die weiterführende Schule in Khaltse besuchten, wurden ins Patenkinderprogramm aufgenommen.
Peter und Christian Hlade reisten nach Ladakh, um die Vorarbeiten für den Schulbau zu organisieren. Geeignete Mitarbeiter wurden gesucht und eingestellt. Das Konstruktionsholz wurde gekauft und auf dem zugefrorenen Zanskarfluss im Jänner 2000 zum Dorf transportiert.

Auch diesmal war unser Freund und Berater, der gelehrte Mönch Geshe Ngawang Jangchup bei uns in Graz zu Gast und hielt gemeinsam mit den FRIENDS OF LINGSHED Vorträge.
Christian Hlade verbrachte fünf, Florian Kraft zwei, und Carmen Tatschl einen Monat in Ladakh. Der Bau der Schule konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Es wurde sogar noch ein Großteil der erst 2001 geplanten Ausstattung gemacht.
Christian Hlade verbrachte fünf, Florian Kraft zwei, und Carmen Tatschl einen Monat in Ladakh. Der Bau der Schule konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Es wurde sogar noch ein Großteil der erst 2001 geplanten Ausstattung gemacht.
Herbert Ferlic, Brita Guth und Robert Barlowitsch bildeten das Projektteam im Sommer 2001. Sie stellten 3 neue LehrerInnen für die Solarschule an, da die Zahl der SchülerInnen, die regelmäßig die Schule besuchen, sehr zugenommen hatte. Ebenso wurden NachhilfelehrerInnen für Khaltse in Vertrag genommen. Sie verbesserten die Außenmauern des Schulgebäudes und errichteten ein Gewächshaus.

Es konnte Kontakt zu 2 Organisationen hergestellt werden: - HEALTH INC. (Kanada/Ladakh) Ansprechpartnerin Cynthia Hunt ist im Gesundheits- und Erziehungswesen tätig. - NOMAD (die offiziell anerkannte Ausbildungsstätte der ladakhischen Naturheiler.) Der Verein "FRIENDS OF LINGSHED" unterstützte die Druckkosten eines Kinderlehrbuches zum Thema Gesundheit. In Zusammenarbeit mit Vertretern des Klosters Lingshed, des Dorfes und mit den LehrerInnen wurde der Grundstein zur Erwachsenenbildung gelegt.
Elisabeth Smonig-Seidnitzer und Greta Kostka verbrachten den Sommer 2002 in Ladakh und intensivierten ihre Zusammenarbeit mit der ladakhischen Schulbehörde. Unsere Solarschule diente als Vorbild für weitere Bauten (Internat und ein weiteres Schulgebäude) in Lingshed. Durch das Internat besuchen nun über 100 Kinder auch aus umliegenden Dörfern die Schule in Lingshed.

Von 1996 bis 2002 bezahlten wir einer jungen Frau aus Lingshed die Ausbildung in tibetischer Medizin. Damit wollen wir die traditionelle Medizin stärken. Tsering Dolma ist nun die erste Frau aus Lingshed, die als Amchi (Naturheilerin in der tibetischen Medizin) praktizieren kann.

Im Fühjahr fand zum ersten Mal in Lingshed die Erwachsenenbildung statt und wurde sehr positiv angenommen. Kinder aus armen Familien in der Moravian Mission School sollen in Zukunft auch von uns gefördert werden.

Im Rahmen des Buddhistischen Kalachakra, bei dem S.H. der Dalai Lama in Graz weilte, hatten wir einen Informationsstand über unser Projekt. Dabei konnten wir ein internationales Publikum erreichen und viele Kontakte knüpfen.
Marianne Pecnik war für unser Projekt von Anfang Mai bis Oktober 2003 im Einsatz und verbrachte mehrere Wochen in Lingshed für Erneuerungsarbeiten an der Solarschule. Die Verträge mit den LehrerInnen sowie mit den KöchInnen wurden verlängert, Erwachsenenbildung und Winterunterricht weitergeführt. Marianne unternahm Ausflüge mit unseren Patenkindern. In den schwer zugänglichen kleinen Ortschaften Dibling, Gongma, Skiumpata, Yulchung und Neraks, die im Umkreis Lingsheds liegen, nimmt sie an einer Education Campaign teil, um auch dort den Unterricht für Kinder und Erwachsene zu befürworten. Die Zusammenarbeit mit HEALTH INC. wurde beibehalten und weiteren Schulbüchern in ladakhischer Sprache in Druck gegeben. Im September übertrug Christian Hlade die Leitung des Vereins an Greta Kostka. Sie wird für ihre ehrenamtliche Tätigkeit bei den Friends of Lingshed vom österr. Bundeskanzler Wolfang Schüssel mit dem Bundesehrenzeichen ausgezeichnet.
Greta Kostka und Marianne Pecnik verbrachten ab Mai 2004 mehrere Monate in Ladakh und besuchten die Schule in Lingshed. In Lingshed wurden die Verträge mit den LehrerInnen erneuert und neue Verträge mit KöchInnen und ErzieherInnen abgeschlossen. In der Solarschule wurden die üblichen Ausbesserungsarbeiten durchgeführt. In den umliegenden Dörfern von Lingshed findet nun auch der von uns gesponserte Winterunterricht statt. Der Ausflug mit unseren Patenkindern aus Khaltse führte uns diesmal ins Nubratal. Greta Kostka leitete gemeinsam mit Cynthia Hunt eine Lehrerfortbildung für ladakhische LehrerInnen im entlegenen Bergdorf Domkar.

Winter 2004/05 Auf Einladung der Friends of Lingshed verbrachte unser ladakhische Koordinator, Sonam Dorje 3 Monate in Europa. Seine Anwesenheit bei unserem Fest 10 Jahre Friends of Lingshed war ein Highlight!

Greta Kostka kehrte im Winter nochmals nach Leh zurück. In Zusammenarbeit mit Cynthia Hunt leitete sie ein Residential English Camp in Leh, in dem über 40 LehrerInnen (vor allem Frauen) in einer entspannten Atmosphäre ihr Englisch verbesserten. Der Kurs war ein großer Erfolg.
Sommer 2005

Irmi Lusser und Lisbeth Brugner-Ayadi verbrachten den Sommer in Ladakh. Mit unserem Koordinator vor Ort wurden weitere Ziele und Vorhaben festgelegt. Sonam hat das absolute Vertrauen der Menschen von Lingshed, er wurde im Oktober 2005 von den Dorfbewohnern der gesamten Region zum Bezirksrat (Councillor) gewählt.

Das Schulprojekt hat nun einen fixen Platz in der Region und wir freuen uns über den Bekanntheitsgrad und die Wertschätzung, die uns überall entgegengebracht wird. Irmi Lusser hatte heuer die Möglichkeit, mit einem hohen Lama (Jhado Rinpoche) den Weg über die umliegenden Dörfer nach Lingshed zu gehen. Jhado Rinpoche war Abt des Klosters S.H. Dalai Lama und genießt in der Bevölkerung allerhöchstes Ansehen. Die Verbindung zwischen unserem Anliegen - die Bildung in Lingshed und den Dörfern zu unterstützen - und den religiösen Werten ist durch diesen gemeinsamen Weg gefestigt worden.

Lisbeth Brugner-Ayadi widmete sich vor Ort ganz den Patenkindern - sie besuchte die Kinder in ihren Schulen und wie jedes Jahr wurde den Kindern ein gemeinsamer Ausflug ermöglicht.

Der persönliche Kontakt zu einigen unserer gesponserten StudentInnen fand in Leh statt. Im letzten Winter kehrte Padma Chozin in den Ferien als Lehrerin nach Lingshed zurück. So schließt sich der Kreis und das Wissen bleibt vor Ort.
Ein erfolgreicher Projekteinsatz wurde im Sommer 2006 von Eva Khil durchgeführt. Sie besuchte das Dorf Lingshed sowie die Patenkinder.

Durch viele Gespräche bereitete sie den Weg in die Selbständigkeit der Solarschule vor, um uns unserem Ziel zu nähern, die Solarschule ganz in die Obhut der Bevölkerung von Lingshed zu geben. In der Adventzeit konnten wir durch das Ausschenken von warmen Getränken Spenden für FRIENDS OF LINGSHED sammeln. Lisbeth Brugner-Ayadi übergibt das Patenkinderprojekt an Eva Khil. Somit ist Eva Khil für alle Belange der Patenkinder zuständig.

Im Jahr 2007 fand kein Projekteinsatz von uns in Ladakh statt, da wir dies als notwendigen Schritt in die Selbständigkeit des Bildungsprojektes erachteten. Die Zusammenarbeit mit unserem ladakhischen Koordinator, Sonam Dorje , war in der Zwischenzeit so gut, dass er mehr Eigenverantwortung übernahm. Er kaufte Schuluniformen fär alle SchülerInnen in Lingshed und organisierte WinterlehrerInnen für Lingshed, die umliegenden Dörfer und Khaltse.

2007 begann auch die Zusammenarbeit mit der ladakhischen Umweltorganisation "Snow Leopard Conservancy". Diese NGO hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Umweltbewusstsein in Ladakh zu stärken. An verschiedenen ladakhischen Schulen werden Umweltschutz-Workshops gehalten, die die Friends of Lingshed finanziell unterstützen.

Anfang Jänner waren drei Mönche aus dem Kloster Lingshed in Graz, um ein Sandmandala zu streuen. Lama Padma, Lama Tsewang und Lama Sonam sind langjährige Bekannte.
Zu Jahresbeginn 2008 war Geshe Ngawang Jangchup zu Besuch in Graz. Geshela ist ein Wegbegleiter der ersten Stunde. Obwohl er seine Mönchsrobe seit einigen Jahren abgelegt hat, lehrt er weiterhin, nun als Laie, und ist immer wieder ein gern gesehener Gast im Buddhistischen Zentrum "She Drup Ling" in Graz.

Im Sommer reisten Greta Kostka und Petra Schinagl nach Ladakh. Die Lingsheder unterzeichneten am 14.Juni 2008 einen Vertrag, indem sie sich bereit erklären, das Solarschulgebäude durch das VILLAGE EDUCATION COMMITTEE (Elternverein) zu warten und instand zu halten. Eltern und LehrerInnen stellen ihre Arbeitsleistung zur Verfügung, während FRIENDS OF LINGSHED einen jährlichen Beitrag für Baumaterialien finanziert. Die Dorfbevölkerung entschied sich für folgende Nutzung: Im Sommer dient die Solarschule als Wohnung für Lehrerfamilien und SchülerInnen und es findet dort kein Unterricht statt. Im Winter wird die Solarschule wie bisher für den Winterunterricht genutzt.

Greta und Petra besuchten auch alle 5 Dörfer, in denen wir Winterunterricht anbieten. Sonam Dorje hat die Idee, eine indische NGO zu gründen. Die Registrierung einer NGO unterliegt strengen Kriterien: Die Spendengelder müssen zweckgebunden (FOL- für Bildung) und ohne Profit verwendet werden. Für uns würde der Erwerb einer solchen begehrten FRCA-Nummer eine verwaltungstechnische Vereinfachung im Zahlungsverkehr bedeuten. Den Patenkindern wurde ein Besuch abgestattet. Wir nehmen 12 Kinder aus verschiedenen Dörfern, die in einem integrativen Internat in Leh leben, in unser Patenkinderprogramm auf, da Kinder aus Familien mit "unreinen" Berufen (Musiker, Schmiede) in den Dörfern oft diskriminiert werden.

Irmi Lusser und Eva Khil waren heuer im Sommer für das Bildungsprojekt in Ladakh unterwegs. Ein ganz besonderes Ereignis, das die Bewohner von Lingshed sehnsüchtig erwartet haben, war der Besuch Seiner Heiligkeit des Dalai Lama am 15. August 2009. Es war eine Ehre, dass auch Irmi und Eva von FRIENDS OF LINGSHED bei dieser einzigartigen Zeremonie dabei sein durften.

Jadho Rinpoche überreichte mit Irmi und Eva den BEST STUDENT AWARD der FRIENDS OF LINGSHED an die beste Schülerin und den besten Schüler. Die Patenkinder wurden besucht. Seit gut einem Jahr unterstützen wir als FRIENDS OF LINGSED das Sherab-Internat ("Ort der Weisheit") und es ist geplant, diesen Projektteil weiter auszubauen.

2010 war für uns ein trauriger Sommer, da wir durch die Flutkatastrophe in Ladakh um unsere Freunde bangten. Zum Glück waren wir durch unseren Projektkoordinator Sonam Dorje immer auf dem aktuellen Informationsstand und konnten dank großzügiger Spenden von unseren Sponsoren schnell und zielführend helfen. Die möglichst gerechte und wirkungsvolle Verteilung der Spendengelder wurde durch die Gründung eines demokratischen Hilfskomitees zum Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe gewährleistet: Sonam Dorje hat dieses 12-köpfige "RELIEF AID TRUST COMMITTEE" aus Vertretern der Region Lingshed zusammengestellt. Wir konnten mit den Spenden anlässlich der Flutkatastrophe den raschen Wiederaufbau u.a. von Brücken, Wegen und Getreidemühlen ermöglichen. Im Rahmen der Generalversammlung am 30. März 2010 wurde eine neue Projektleitung gewählt: Die langjährige Projektleiterin Greta Kostka hat nach 15 Jahren unermüdlichen Einsatzes für die Kinder in Ladakh die Vereinsführung an Petra Schinagl als Obfrau des Vereines "FRIENDS OF LINGSHED" übergeben.
Im Sinne eines sorgsamen Umgangs mit Spendengeldern wurde entschieden, für das Jahr 2011 keinen Projekteinsatz durchzuführen, da die Dringlichkeit nicht gegeben war. Ein Teil des übriggebliebenen Geldes aus der Spendenaktion "Flutkatastrophe 2010" floss in einen Katastrophenfonds, der neu gegründet wurde und den wir nun für entsprechende Notfälle in Ladakh nutzen können. Auf dem langen Weg zur Gründung einer indischen NGO erreichte Sonam schon viele Ziele, der endgültige Abschluss des Prozesses steht bevor. Durch Glühweinstände bei 4 "The Christmas Gospel"- Konzerten in der Herz-Jesu-Kirche konnten viele Spenden eingenommen werden.
Sonam Dorje teilte uns die erfreuliche Nachricht mit, dass mit 26.01.2012 die Lingshed Centralized Residential School den BEST SCHOOL AWARD in der gesamten Region Khaltse erhielt. Dies ist eine große Auszeichnung für diese Schule. Er gratulierte nicht nur den LehrerInnen und SchülerInnen, sondern auch FoL, da wir mit finanzieller Unterstützung die Bildung schon viele Jahre fördern. Ein Glogowski-Foto aus Ladakh stellt die Vorderseite im Monat Oktober dar, die Rückseite ist die Projektdarstellung der FoL und die Geschichte von Thinles Lhamo : "Vom Hirtenmädchen zur Lehrerin". Eva Khil macht 2012 den Projekteinsatz in Ladakh. In zahlreichen Arbeitssitzungen mit Sonam Dorje und persönlichen Besuchen vor Ort kristallisierte sich heraus, dass unsere Unterstützung zukünftig vermehrt in Richtung qualitativer Verbesserung des Unterrichts (Unterrichtsmaterialien, Ausbildung und Schulungen der Lehrer usw.) gehen sollte. Besonders erfreulich war die Initiative des Khaltse Hostels, die Wände des Hofs mit schönen, lehrreichen Wandmalereien zu gestalten. Die Gründung einer eigenen NGO in Indien konnte weitgehend abgeschlossen werden, dadurch kann unsere Unterstützung noch transparenter und unbürokratischer erfolgen. Im Oktober besuchte uns Sonam Dorje in Graz, wo nicht nur Arbeitsgespräche stattfanden, sondern auch Zeit für einen persönlichen Austausch war.
Die Kooperation der FoL mit der ladakhischen Organisation SECMOL konnte intensiviert werden. 2013 fanden zwei Weiterbildungscamps statt, wo zahlreiche SchülerInnen aus Khaltse dank unserer Unterstützung (Kosten für Transport, Verpflegung wurden von uns übernommen) teilnehmen konnten. Im April fand wieder ein Informationsabend der FoL mit dem Titel "Stupa trifft Solar" statt. Eva Khil berichtete in einem spannenden Lichtbildervortrag über ihren Sommereinsatz 2012 in Ladakh. Der Winterunterricht, eine Form des Nachhilfeunterrichts, fand wieder in Lingshed und in allen umliegenden Dörfern statt und wurde von den SchülerInnen gut angenommen. Christian Hlade besuchte im Herbst im Rahmen seiner Ladakh Reise Lingshed und unsere Freunde. Dort konnte er sich davon überzeugen, dass mittlerweile schon 7 ehemals von uns gesponserte Schülerinnen als Lehrerinnen arbeiten und eine wichtige Vorbildwirkung auf die junge weibliche Dorfbevölkerung ausüben. Unsere Unterstützung des Shesrab Hostels musste leider beendet werden, da die Leitung des Hostels verstarb und keine Weiterführung mehr möglich war.
Im Sommer besucht unser langjähriger Freund Prabodh Malhotra Graz. Mit ihm wurde auch über die zukünftige Möglichkeit von Lehrerfortbildungen in Ladakh diskutiert. Unser Mitglied Michael Wilplinger reiste privat nach Ladakh und besuchte bei dieser Gelegenheit auch die von uns gesponserten Schulen. Auch Greta Kostka und Christian Hlade waren mit Reisegruppen in Ladakh und konnten wieder Lingshed besuchen und uns positive Rückmeldungen geben. Der Verein Friends of Lingshed besteht nunmehr seit 20 Jahren. Die Arbeit der Vereinsmitglieder steht ganz im Zeichen der Planung und Organisation für ein Geburtstagsfest am 31.01.2015 in Graz.